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Freitag, 1. März 2019

REVOLUTIONÄRE GEDANKEN


costa rica---boujdour

nebelschwaden begleiten mich entlang der steilküste... ca 100km fahr ich bei nur 15°C immer oben auf dem plateau... 70m unter mir der aufbrausende atlantik... kommt mal nur vielleicht 1km mit der strasse ins landesinnere hat man sofort 10°C mehr...
strand mit atlantikküste
ich geniesse poulet und teestop bei einer kleinen ploizeistation bis ich doch ziemlich spät wieder im bekannten sahara inn auftauche, zelt aufbaue und mich gleich in die stadt zum shoppen aufmache...
das letzte stündchen


kamelfüsse-----delikatesse
brot...wasser...mandarinen...sardinen pikant und als betthupferl hab ich mir noch marocaine fast food gegönnt: aufgeschnittenes halbes fladen brot mit gegrillen hühnerherzen und leber...
hier gibts schaf
und da gibts deutsche markensuppe
dazu zwiebel, reichlich gewürze und ne scharfe sauce... war superlecker aber den offenen lippen hats nicht so gefallen... bin dann wie immer beisonnenuntergang in die heia gegangen... das ist zur zeit so um die 20.00uhr deutscher zeit...


ich lebe hier eigentlich fröhlich vor mir her... esse, trinke, beobachte, verständige mich mit händen, füssen und grimassen, bekomme aber von weltgeschehen eigentlich gar nix mit... kein fernseher, kein radio, keine internetnews... aber ich lebe, also bin ich...

ich muss mir keine gedanken über ereignisse und probleme machen... es ist schon faszinierend in welcher abhängigkeit ich in deutschland zu allem stehe... zu der arroganz und dem zynismus unseres systems, dessen büttel man gefälligst sein soll... bei der arbeit, den medien, der bürokratie zu all den zwängen, normen und richtlinien .....bin ich jetzt ozeanweit entfernt...


aber zuhause verfolgt  mich die selbstdisziplin alles auf schritt und tritt so anzunehmen...und das zwingt mich manchmal oder sogar recht oft in die knie... mehr und mehr ist in mir die sehnsucht nach einer früheren besseren und einfachen welt gewachsen, wo man die ästhetik des minimalen mit ihren feinsten nuancen spüren, fühlen und schmecken kann... und ich hege schon eigentlich seit langem, doch seit dem treffen mit der KNIRPS-besatzung in costa rica energischer, an revolutionären gedanken!!!


vergiss  konventionen und auferlegte regeln... was wäre wenn... mal sehen... aber da gibts ja noch jemanden der da mitsprechen muss und soll.... einerseits erfüllt mich bitternis und trotzdem fröhlichkeit, des einen wegen dieses verflucht schöne lumpazivagabundus-leben aufgeben zu müssen und aber in vorfreude wieder zu der einen zurückkehren zu wollen, die mir selbstlos eine freiheit gewährt, um sich bescheiden selber still zu freuen und wohlzufühlen auf dass es mir gut geht...
es grünt
und blüht
das schmeckt magisch nach tiefer verbundenheit oder gar
 .......tatsächlich liebe.........
danke bettina dafür!

das war und ist für uns hartes handwerk… tolstois „krieg und frieden“... es ist spannend und aufregend… selbst durch kontinente getrennt, ist es uns möglich nah zu sein, uns zu verstehen und uns im anderen widerzuspiegeln…

wir gönnen  jedem seine freiheiten (tina ihre sportstunden und ich meine reisen, jazzkonzerte, schwammerl und fischen)……sind uns treu ohne uns einzuschränken und müssen dem andern nichts verheimlichen... und vor allem sieht man über die macken (stricknadelnklappern macht mich rasend), defizite und fehler des anderen geflissentlich und wohlwollend einfach weg... das ist harte harte echte arbeit… aber bei uns klappt das schon seit 37 jahren…..

es ist super von ihr in die wüste geschickt zu werden, um klausur abhalten zu können, aber noch schöner ist es auch wieder zurückkehren... um sich wieder bei ihr betten zu dürfen ohne dass ich angst haben muss, grob derpeckt oder gar ausm nest geschmissen zu werden…


wie schon irgendmal erwähnt…
….glück hat, wer ein nadelgenie an der hand hat…

...unermessliches glück hat, wer dann auch noch so eine frau an seiner seite hat…..


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