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2013: DEUTSCHLAND - FRANKREICH - SPANIEN - MAROKKO (- WESTSAHARA - MAURETANIEN - SENEGAL - GAMBIA)


Dienstag, 15. Januar 2013

REISEABBRUCH

ich bin in afrika und über 100km richtung plateau de rekkam gefahren.....und plötzlich macht es auf einmal "KLICK"...ich habe gerade eine schmerzhafte entscheidung,.....aber letztendlich die einzig richtige entscheidung getroffen....
nador minzteepäuschen

über 1 jahr hab ich mich intensiv auf diese reise vorbereitet und  gekämpft als selbständiger auch wirklich 7 wochen wegbleiben zu können......man muss ja diese 7 wochen irgendwie vorher hereinbringen..............
für diese unternehmen braucht man feuer, leidenschaft, begeisterung , ungehemmte lust auf neues.....eben
kurz nach nador

enthusiasmus pur...man muss schnell auf unerwartete gegebenheiten reagieren und mit kühlem, klarem kopf agieren....körper und geist müssen sich die balance halten und auf topniveau stehen.......körperlich bin ich, durch harte arbeit, sozusagen fit wie ein turnschuh...bin bei weitem besser austrainiert als bei meinen vorhergehenden reisen...... aber mental zeigen sich doch klare defizite....
im letzten jahr hab ich das mit der arbeit massiv übertrieben.....hab meinen motor immer vollgas, weit über dem erlaubten drehzahlniveau in den roten bereich getrieben (mein gewissen kennt keinen drehzahlbegrenzer)....viel zu überhitzt ist es mir dann nicht gelungen ab samstag nachmittag und sonntags wieder in den grünen bereich herunterzukühlen....die nächste woche gings gleich wieder mit zu hoher temperatur ins geschehen....woche für woche..monat für monat..................

ich seh das jetzt alles bildlich vor mir!!!!!!!!!!!!das war ein schuss ins knie!!!........irgendwannn merkte dann mein motorsteuergerät.::::::::::..da stimmt doch was nicht!!!........im steuergerät laufen einige sensoren wie drosselklappenpoti für die gasgriffstellung, zulufttemperaturfühler, drucksensor für die höhe, in der man sich befindet, wassertemperatur.....zusammen. diese werte werden blitzschnell zusammenverrechnet und ergeben normalerweise einen linearen wert zum ansteuern der einspritzdüse für die optimale leistung am
leckker frischen  fischteller genehmigt

hinterrad......liegt dieser wert nicht in ein bestimmtes fenster, also ausserhalb der toleranz, oder ein einzelner wert eines sensors ergibt überhaupt keinen sinn, so verschluckt sich der motor......schlimmstenfalls bei dauernd falsch anliegenden signalen geht der motor in den notlaufbetrieb bei nur mehr 10% leistung über....
.....und mit 5 statt 50 PS brauchst du nicht einmal bei einer kleinen, schnuckeligen, geführten ADAC-bilderfahrt in den bayerischen wald teilnehmen, geschweige denn, alleine und nur auf sich gestellt, abseits der zivilisation im sand rumdüsen.......nun, eine dieser nicht berechenbaren werte hat sich schon nur
bei den undurchsichtigen einreiseformalitäten am grenzübergang melilla - nador aufgemacht.......hektik...

gedränge pur....massloses schiebe und stossen in der menschenmenge....kein system....ungeordnet...chaos..
stempel hier polizei, zettelchen dort...zurück hinter die schranke...zoll?!?!?..............all das hat mir auf meinen
vorhergehenden reisen gar nix ausgemacht.....selbst gefängnis in azerbaidschan...pass abgenommen.....etc...
oder 13 std zollaufenthalt im ukrainischen militärhafen illichewsk, wo ich partout kein schmiergeld zahlen wollte......und jetzt schaltet mich eigentlich nur ein kleines, lächerliches, unkontrolliertes mücken-gasgeben
sofort in den notlaufbetrieb um!!!!!.....was wäre da nur, wen  der vielgerühmte elefant im porzellanladen mal so richtig gas gibt???.....mich nach zig fahrzeugkontrollen auf dem weg richtung atar genau ein militärkontrollpunkt auf die palme bringt????.....wahrscheinlich würd ich wirr im sand um mein mopped tanzen, mit einem kugelschreiber als flöte im mund "la paloma" musizieren um die bösen geister zu vertreiben!!
auf dem weg nach taourirt

ich weiss es nicht , und ich will es auch gar nicht wissen. ..ich muss mir nur eingestehen, dass ich zur zeit nicht
stress und konfliktfähig bin!!...hoffnungsvoll hab ich in den letzten monaten geglaubt die diskrepanz von voll
austrainiertem körper und nicht ganz intaktem geist und willen einfach mit der freude, lust und genugtuung mit beginn der tour ablegen zu können...mich einfach damit aufzubauen....pustekuchen!!!!!..ein kopf und psyche lassen sich nicht bescheissen, täuschen oder an der nase herumführen!!!! das ist mir jetzt klar geworden...und dieses syndrom wird sich auch nicht in den nächsten tagen änderm.......dieses minus auf mentaler seite ist gefährlich....sehr gefährlich im afrikanischen strassenverkehr.....nicht richtig konzentriert, in gedanken woanders, wärs auf den ersten 100km fast 2 x passiert....1 x auto....1 x graben.....nüchtern und glasklar stelle ich fest, dass das so alles keinen sinn hat.....

ICH BRECHE MEINE REISE NACH CHINGUETTI AB; 
UND FAHR WIEDER NACH HAUSE

viel zu schön wär es gewesen, bei diesem urlaub neue kraft, schwung und energie zu tanken, wie ich das schon vor 2 jahren auf meiner "road2mombasa" locker geschafft habe.....aber ich trage auch verantwortung
meiner familie und sonstigem gegenüber....ich bin kein hau-drauf der gern va  banque spielt.....
es ist meiner frau und meinen beiden mädels hoch anzurechnen mich einfach wieder so mal ziehen zu lassen, mir diese möglichkeit zu geben, meine reiselust auszuleben.....der trip wäre mit zunehmender dauer härter, aufreibender, körperlich und mental anstrengender richtung süden, und damit dem sand entgegen, geworden.
gott sei dank, hab ich noch das mass und schärfe mir das jetzt einzugestehen und zu erkennen, dass das jetzt der "point of no return " ist.........ich vergleiche die ganze sache einfach mit dem kammerlander oder anderen erfahrenen bergsteigern, die auch auf einen gefährlichen, exotischen berg wollen, ....kurz vor dem gipfel sind,  ein kleines manko oder unwägbarkeit entdecken, und wie selbstverständlich ohne zögern , ohne reue wieder umkehren, weil sie wieder gut unten ankommen wollen....." nicht scheitern!!  sondern gesund nach hause kommen ist die maxime!!!!" ....und keiner der auf dem weg auf einen 7 - tausender ist, wird, weil er grad mal so in der gegend ist, den nebenanliegenden 4000er besteigen wollen.!! es wird die motivation, vorbereitung, das innere feuer und lust auf den berg fehlen.....wie bei mir auch!!!!   ich könnt jetzt einfach locker meine achter in und durch marokko ziehen...aber das war und ist  nicht mein ziel!!!....würde mich keinesfalls ersatzbefriedigen...... meine zeit ist mir zu kostbar für ungewollte spielchen!!!..die entschäuschung ist gross,   der stachel sitzt tief und die widerhaken daran müssen sich erst noch auflösen um ihn sauber rausziehen zukönnen....diesmal hats nicht sollen sein....

... ...........................................und was vom tage noch so übrigblieb sind  ......................................... ............................................................ .....5842 km in 8 fahrtagen......-4°C bis +24°C....sonne, regen , nebel und schnee.... zittern, zaudern, freuen....
......von 76kg auf 73kg runter.......1 fette blase und schwielen an der gasgriffhand.........nur 119fotos......nichts versäumt,  bloss nur vertagt.....
 
..und diese eine, eine sucht , das angestrebte ziel zu erreichen....sie bleibt trotzdem in mir.......gibt mir kraft und perspektive auf kommende möglichkeiten....

und für alle, die mich bis jetzt auf dem blog begleitet haben und auf weitere amüsante reisegeschichterl , buidl  und stories gewartet haben, muss ich auf unbestimmte zeit vertrösten, bis bei mir alles wieder so richtig passt, so eine "verrückte roas" wieder in angriff nehmen zu können

CHEERS
DER GOGO 

der    wiese   gogo     2013

Mittwoch, 9. Januar 2013

ÜBERFAHRT ALMERIA - MELILLA


als es gestern dunkel wurde und ich mir in der tickethalle, mit blick auf mein mopped draussen, ein paar tees gönnte, tuckerte doch glatt ein motorrad heran. wie sich herausstellte ist es fred aus belgien mit seiner g650x. wir unterhielten uns in einem tollen kauderwelsch aus deutsch, englisch, französisch und belgisch.....

er war erst seit 3 !! tagen aus belgien hierher nach almeria unterwegs. aus der nähe von liege war er 23.°° losgefahren, die ganze ganze nacht durch und wieder bis in den abend hinein... 20 stunden nur mit kaffee- und pinkelpausen!!! als ich ihn frag, wie er den das bei den sicherlich  minusgraden in den ardennen bis dijon ausgehalten habe, zeigt er mir sein geheimnis.....12V heizweste  und heizhandschuhe, regelbar vom cockpit aus bis zu 100Watt... sonst ginge das nicht erklärt er mir...
er hat fast kein gepäck...kein zelt, kein schlafsack und nur spärlich ersatzteile...die neuen reifen hat er sich in spanien aufziehen lassen ...und er will nur in hotels und auberges nächtigen....pah..das wär mir zu unsicher!!!
ebenfalls tauchen noch 2 vermummte spanier mit vollbepackten treckingrädern auf. der eine ist wegen der eurokrise hier in spanien aus seinem gutdotierten job bei exxon mobile spain gekündigt aber sehr gut abgefunden worden....er und sein bruder wollen 3 monate im winter durchs atlasgebirge nach marakesch!!!  dann wieder über ceuta nach madrid zurück, wos ihre eigentliche reise aufnehmen wollen... rüberfliegen nach alaska, südwärts nordamerika hinunter radeln kurz nach südamerika übersetzten und ganzrunter nach feuerland?!?!   2 jahre haben sie dafür eingeplant.....echt krass...und ich denk mit meinen 7 wochen bin schon ein könig...

fred erzählt mir, dass er nur 30€ mehr als ich für eine eigene kabine bezahlt hat... das wär es mir auch wert und will das dann,  wenns geht,  auch noch auf der fähre umbuchen....um 21.30 dürfen wir als erste mit unseren 2-rädern auf den kutter fahren...ich erfahr von einer ukrainischen schiffsstewardess dass das umbuchen erst erfolgen kann, wenn das schiff ablegt....nun gut, so warten ich, die spanier und etliche bessergekleidete marokkaner vor dem karbäuschen des zahlmeisters....
 zuerst sind die spanier dran und tatsächlich für 30€ mehr haben die eine doppelkabine... schwuppdiwupp, lern ich gleich eine untugend der nordafrikaner kennen, nämlich vordrängeln was geht...2 mann haben sich einfach neben mir zum zimmerverteiler durchgequetscht und verhandeln hart mit dem mann... der wird darauf ziemlich grantig und energisch!!!
dann bin ich dran ....der jetzt mies aufgelegte mützenträger will jetzt auf einmal von mir 65 €!!!!.....ich protestier energisch und verweis auf den preis der beiden spanier.....jetzt tickt er voll aus und will mir gar keine kabine mehr geben... blöd gelaufen...
mittlerweile sind alle pullmannsitze belegt... noch blöder gelaufen....
da werd ich wohl oder übel heute nicht mehr, oder aber aufm fussboden der cafeteria bloss ein bisserl dösen können...und genauso ists dann auch gekommen....
fussbodengedöse bis um 6.°° uhr früh.....
um 7,°°  rollen wir dann aus dem bauch der schiffes und stehen in der spanischen enklave  MELILLA...
...afrika ich bin  wieder da!!!!!!

Dienstag, 8. Januar 2013

EISKRATZEN


7.30 bin ich raus aus den federn... es ist noch gar nicht richtig hell, aber schee frisch isses... blauer himmel und vereiste sitzbank....0° und leichter tau haben überall eine leichte kristalldecke entstehen lassen...
südspanien....peniscola ....vereiste sitzbank
peniscola .....die alte stadt

der abbau des nassen zeltes beschert mir zapfige finger....so hab ich mir südspanien nicht vorgestellt...
die dauerwagencamper kommen vorbei richtung waschsaal.....bademantel...klapperl..silber-dauerlockig mit übernatürlicher gesichtsbräunung ...sie werfen mir mitleidige blicke rüber..."wie wars denn heut nacht" fragt eine scheinheilig.....sag ich....dunkel.....und sie verschindet im häuschen...
waren es gestern noch wälder von silberpappeln und buschwerk die mich der autostrada begleitet haben, sind es jetzt oragenplantagen bei valencia....anders als geplant, schwenke ich links an die küste ab und kurve in toller lanschaft dem meer bei benissa und calp ab.   bei benidorm wird man dann jäh in das desaster von spanien geführt... grosse leerstehende wohnanlagen und im zentrum wird der zweibeinige turm von babel zu kopieren versucht...braucht die menscheit solche monumente??? im navi steht was von"urbanizacion torres"
bei alicante liegt der duft gepresster orangen kilometerweit in der luft....ganz schön teuer die ganze maut hier auf der autobahn...viele private autos laufen nicht auf der ap7, das sind vielmehr 80% lkw...die meisten der krisengebeutelten andalusier und katalanen scheinen sich die fahrt hier nicht mehr leisten zu können...kurz nach  MURCIA plagt mich der hunger, hab ausser kaffee bei den tankstopps und am peniscolacamp 1 dose senfheringe, seit avignon nix richtiges mehr zu beissen gehabt... beim rasthof oben gibts glatt ein ticket-büro für meine fähre.  online bestell ich meine fährkarte: mann, mopped, pullmansitz 63,30€
17°° bin ich im hafen von almeria aufgeschlagen, nach satter 2675km gefahrener strecke seit osterhofen, kann ich jetzt bis 22.30 durchschnaufen...
hab mir noch meine boardingcards bestätigen lassen und lunger jetz mit hauptsächlich marokkanischstämmigen mitfahrern im hafengelände herum....
und morgen werd ich in afrika sein...komisches gefühl.

Montag, 7. Januar 2013

AVIGNON BIS PENISCOLA


bei schönstem sonnenschein, aber noch immer starkem wind aus nord, rausche ich aus avigon richtung nime und montpellier davon. kühle 6°C begleiten mich über beziers nach narbonne....stark wirbelnde winde vom land her sausen über die ebene in die bucht.  über mir wird grad ein grosser schwarm raben aufgerieben. sie werden durcheinandergebeutelt und verzwirlt...schleudern beängstigend schnell dem boden entgegen und können sich grad noch abfangen. die andern schiessen und driften kreuz und quer im himmel...
tolles schauspiel.ich muss auch ein paarmal plötzliche schräglagen und lenkerflattern meistern, so das 2 x
von 7°C  unten in perpignan  gleich rauf  auf 24°C oben angekommen in spanien
an vorbeifahrenden beifahrerscheiben die aktionen mit bravoklatschen honoriert werden... sieht sicher spektakulärer aus, als es für mich wirklich ist....von weitem leuchten die schneebedeckten berge der pyrenäen .... ab perpignan geht es steil die hänge hinauf und einen solchen temperaturanstieg von unten am meer von 7°C auf oben an der grenze mit 24°C hab ich noch nie auf so kurzer strecke erlebt.......
ich schwitz, darf die heizgriffe abschalten und mich der regenjacke entledigen.  flott komm ich an barcelona und den ganzen bekannten beaches vorbei und will mir heut mal nen campsite suchen...
peniscola wird es CAMPING EL EDEN   ...vollgestopft mit wohnmobilen.....die ältere generation mit silberhaar aller herren länder sind hier mit normalen bis total überdimensionierten fahrzeugen  +  anhängern eingefallen... einige haben ihre moppeds hintendrauf... mir wird TA7  zugewiesen, gleich neben einem netten österreicher aus neusiedel am see...WOMOBI + KLX250..ich krieg ein dosen bier aus polen und ein erfrischendes gespräch mit vui schmäh......8.°°  zapfenstreich im zelt........648km..
meine TA 7 triangel zum zelten

Sonntag, 6. Januar 2013

PARALYSE ODER DIE RICHTIGE ENTSCHEIDUNG?


wie paralysiert, ohne antrieb, liege ich in meinem zimmer und starre nach durchstürmter nacht in meinem bett richtig stier auf die weissen schlecht verklebten styroporplatten an der decke...
es wär grad 7.30 uhr... zeit zu packen....ich lieg schon lang, lang wach, erkenn aber jetzt erst die richtigen umrisse an der decke.....runter zum frühstück..?
ich weiss nicht ...bin sowas von unentschlossen...bin dann runter in den gerade provisorisch umgestellten frühstücksraum... er wird grad umgebaut in den wintermonaten und  die...madamme..entschuldigt sich viele male bei mir wegen des staubes...staub..staub hat mir noch nie was ausgemacht...wieder am zimmer lieg ich gleich wieder auf der matte.. spinnst du eigentlich???...denk ich mir...
du hast zeit....zeit....zeit...
mit genau derselben geschwindigkeit der letzten 2 jahre düse und brause ich durch frankreich... bist du blöde???...bleib einfach noch einen tag...geniesse AVIGNON bei blauem himmel, sonnenschein und 15°C und das hab ich dann auch gemacht...

einen tag verlängert und zufuß gleich über die brücke rein in die altstadt

...papstpalast...enge gassen....noch der weihnachtmarkt am stadtplatz...auf und ab...rechts und links....schee  wars...ich muss mich wieder beruhigen und entscheunigen, einfach wieder zu normalen sinnen kommen.

Samstag, 5. Januar 2013

DUNKLES GEMÜT UND STURM ÜBER AVIGNON

 CHATENOIS: 9.°°, regen, 6°C...
die frisur sitzt, rauf auf meine bmw und runter über MUHLHOUSE rechts weg nach BESANCON, wo sich bei böigem wind wabbernde nebelfahnen in den bäumen zerstäuben.  von meinem windabweiser am vorbau sammeln sich fette tropfen und jagen , durch den fahrtwind getrieben, seitlich vorbei und treffen natürlich nur auf mein bisschen offenliegendes halstuch...
dort bin ich jetzt waschelnass und frier am hals.....die nase trieft....die augen laufen...ich werd doch nich noch einen schnupfen bekommen?? kilometer um kilometer spul ich so ab und komme ins grübeln...
wieso mach ich das überhaupt?, schießt es mir durch den kopf....und genau mit diesem kopf und auch mit dem körper bin ich eigentlich noch gar nicht soweit diese reise zu bestreiten.....ich fühl mich unwohl...beklemmt....ungewissheit macht sich breit...das herz schlägt bis in den hals...
der ganze trubel, hektik, der stress,  ärger und teilweise verzweiflung in und über meinen beruf hinaus, auch mein eigenes hohes anspruchsdenken, den kunden gegenüber und selbst an mich gerichtet...
meine geleistete arbeit, die ich immer sogut wie möglich, aber fast nie sogut wie es für mich selber taugen sollte erfüllt habe, machten mich rastlos ....ruhelos......immer dampf...zeitdruck....termine...telefon...
ein spielball für andere zu sein ohne böse miene erkennen zu lassen...
all das hat tiefe furchen und gräben in meinem gemüt gespült und gegraben.....und das geht schon zulange!!!...ich fühle mich leer und verbraucht...
die bei meiner letzten reise nach ostafrika, die road2mombasa, wiedererlangte zufriedenheit hat sich in ein kleines verlies in meiner ausgebrannten hülle zurückgezogen...
meine nerven haben sich mittlerweile zu einem feinst-fadigem gespinnst verwandelt....wehe es reißt...(nur durch eine nichtigkeit ausgelöst...eine falscher wimpernschlag zur falschen zeit..)  eine dieser feinen verbindungen, bricht mein nervenkorsett schlagartig in sich zusammen...
erdrücken, würgen mein gemüt und psyche...
fremde, unheimliche und unschöne bis garstige tugenden treten dann bei mir zum vorschein, die ich bislang nie hatte... einige in meinem umfeld werden sich jetzt sicher
daran erinnern....
also sagte ich zu mir...gogo...du musst wieder weg...hat letztesmal auch geklappt!!!....
vielleicht wieder zivilisationsflucht??? westafrika wär net schlecht...aber jetzt genau auf dem weg nach LYON schiessen mir diese zweifel, gedanken und unwohlsein dermassen durch den körper...
mensch, bist net schon zu alt??  ist das alles richtig was du grad machst???....egoist!!!...du schuft!!!...nach mir die sintflut!!
...flüchte ich ??....oder will ich mich retten ???.....jedenfalls kann ich mich noch gar nicht so richtig freuen...
schaun mer mal was wird aus der reise....
der wind oder jetzt schon richtige sturmböen treiben mich südwärts über VALENCE, wo weit, weit hinten ein blauer himmel glänzt... mit zugekniffenen augen, der tiefstehenden sonne wegen, lauf ich in AVIGNON am flussgelegenen campingplatz BAGATELLE ein.  bloss heute, bei dem sturm darf ich kein zelt wegen der vielen bäume aufstellen....überall liegen runtergefallene dicke äste rum...haben so manchem parkenden auto ne beule verpasst... für 19 flocken nehm ich ein zimmer.

Freitag, 4. Januar 2013

REGEN NEBEL 4°C


die batterie ist wieder voll....das töff tuckert wieder vor sich hin. nach erneutem packen gabs dann noch das obligatorische reiseabschiedsfrühstück im cafe siebenhandl. später als gewollt, bin dann so um 11.°° bei leichtem nieselregen und 4 °C richtung afrika aufgebrochen......versprochen ist versprochen, denk ich mir, und so treibt mich meine tour, auf einem kleinen umweg über hilpoldstein noch zu einem alten F - freund..
...RAY...der bub sammelt und hortet moppedteile, wie meine mädels fingernagellack....was da nicht so alles in der, bis ins keinste durchdachten werkstattgarage, so rumhängt, und verstaut liegt, ist genial...vor allem F650 teile scheinen es ihm angetan zu haben...
RAY`s  himmelblick
irgendwie ist mir in meiner 7-zwiebelschalenen bekleidung unwohl....irgendetwas ist anders als gewohnt ich spür nicht den üblichen druck an den lenden..(nicht das was jetzt einige von euch denken!!!!)
ich hab glatt zuhause meinen geliebten nierengurt vergessen!!!  nicht verzagen, scheinheilig einfach mal den ray fragen!..  und gutmütig, ohne zögern und bedenken zaubert er mir einfach so einen schmalhans-nierengurt von uvex aus der kiste....sagt lapidar "den bringst ma halt aufm nächsten treffen wieder!!"
ja so isser der ray...vielen dank nochmals!!  und kurz darauf bin ich wieder weg...
auf der frankenhöhe richtung heilbronn nebelt und regnet es mich wieder total ein...ich zauder und frag mich einige male....muss das denn sein????...gogo...wieso machst du das in deinem alter noch??
am 4.januar per moto über strada nach afrika übersetzen...2500km anreise bis almeria...
frieren tuts mich eigentlich nur an den füssen und an den knien....vorsorglich bin ich vorm stiefeleinsteigen noch in 2 stück 10 ltr mülltüten getreten, um wenigstens keine nassen füsse zu bekommen...
ebenfalls erfolgreich haben sich meine lenkerstulpen von tante LOUIS, die ich mit triangelfetzen von einer alten gepäckrolle grösser und passend für meine protektoren und heizgriffe genäht habe.....bisher hab ich bei mittelkalten tagen immer an den händen gefroren...
wieso hab ich das nicht schon vor 25 jahren erkannt, solche dinger drüber zu machen??? noch nie hatte ich so warme finger. ich war sogar gezwungen die dicken handschuhe gegen die dünnen crosser umzutauschen......wacherlwarm sag ich euch!!
nach 591km in 8 std fahrzeit bin ich dann über straßburg im dunkeln in CHATENOIS gelandet, wo ich noch ein paar freunde besuchte......was für ein 1. fahrtag...
chatenois abfahrt

Donnerstag, 3. Januar 2013

vor dem grossen aufbruch

am donnerstag hab ich doch glatt gepackt...mehr oder weniger gepackt, denn so nur die hälfte ordnung wie eigentlich vorgenommen, hab ich in die alukoffer pack- und tankrucksack gebracht.....aber immerhin scheint alles drin und dran zu sein am meinem mopped.
das werkzeug, das ich mitnehme
die richtige anordnung, das angedachte plätzchen jedes reiseutensils werd ich wohl erst im laufe des ein-und auspackens nach dem zelten auf die reihe kriegen.  nur mein angelzeug ist nicht mehr rechtzeitig fertig geworden....bleibt also zuhause..... so wird es auch keinen selbstgefangenen fisch auf dieser reise zu verspeisen zu geben...
notration....michels zündbox.....und sonstiges
gründlich wie ich eben somal bin, starte ich zum allerletztenmal mein mopped und keiner wills oder kanns glauben....urgl...urgl..gurgl....die batterie zieht den anlasser nicht mehr durch......alles wieder abgepackt, sitzbank runter, tankcover abgeschraubt und das ladegerät angekabelt.
fast fertig gepackt
da meint doch glatt meine besorgte bettina, ob es nicht besser wäre morgen früh gleich noch beim perschke eine neue batterie zu besorgen und die doch einbauen.....papperlapapp sag ich, wird schon morgen wieder richtig voll sein...
skeptische blicke meiner tochter ella
aber zugegeben: so schlecht vorbereitet und unorganisiert bin ich wohl noch nie in eine reise gestartet... hab gestern noch in der neuen, imposant gebauten adac- zentrale in münchen mein carnet abgeholt...beim globetrotter am isartor noch den fehlenden wasserflaschenhalter und ne neue warme mütze besorgt....aber morgen wirds schon klappen...das mit dem wegfahren....